Die Idee
Natur erleben mit Kindern
Der erste Waldkindergarten wurde vor circa 30 Jahren in Dänemark gegründet, wo dieses pädagogische Konzept inzwischen allgemein verbreitet ist.
In Deutschland entstand der erste anerkannte Waldkindergarten 1993 in Flensburg, inzwischen gibt es in vielen weiteren Städten und Gemeinden ähnliche Einrichtungen (Kindergarten, Naturkindergarten).
Die Natur bietet zur Erziehung der Kinder einen optimalen Lern- und Erfahrungsraum. Phantasie und Kreativität werden durch das Spielen im Wald gefördert, bei dem auf vorgefertigte Spielzeuge verzichtet wird. Das Erkunden der Vielfältigkeit der Natur schult die Sinneswahrnehmungen und die unter freiem Himmel stattfindene Betreuung schafft räumliche Freiräume und Rückzugsmöglichkeiten, es kommt seltener zu Konflikten und Aggressionen innerhalb der Gruppe. Außerdem wird durch den Aufenthalt im Freien die Immunabwehr des Kindes gestärkt.
Neben der genannten Anzahl an Waldkindergärten, lassen sich auch immer mehr Regeleinrichtungen von dieser Idee inspirieren. Beispielsweise werden Wandergruppen in einigen Kindergärten eingeführt, oder es werden Waldtage und -wochen durchgeführt.
Blick in einen Waldkindergarten
Auch wenn die einzelnen Waldkindergärten pädagogisch unterschiedliche Schwerpunkte setzen, sieht ein Tagesablauf in etwa wie folgt aus.
Von den Eltern werden die Kinder (oft in Fahrgemeinschaften) zum Wald gebracht, wo sich diese mit den Erzieherinnen/ Erziehern treffen.
Nach einem Frühstück im Freien gibt es zum Beispiel die Möglichkeit eine Bastelarbeit mit Naturmaterialien durchzuführen oder es wird das Innenleben eines morschen Baumstumpfes erforscht.
Die Betreuung der Kinder erfolgt meist vormittags und wird in einer gemeinsamen Abschlußrunde vielleicht mit einem Lied beendet.
Gründung eines Waldkindergartens
Die meisten Waldkindergärten in Deutschland sind durch Elterninitiativen entstanden, die einen Trägerverein gründeten. Inzwischen haben jedoch auch Kommunen und Vereine Trägerschaften übernommen. So auch einige Verbände der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).
Für die Betriebserlaubnis eines Waldkindergartens ist das jeweilige Landesjugendamt zuständig, das über Richtlinien des Bundeslandes Auskunft geben kann.
Kontaktdaten
Anschrift:
Hessisches Landesjugendamt
Wilhelmshöher Allee 157-159
34121 Kassel
Tel: 0561-30 850
Zweigstellenanschrift:
Hessisches Landesjugendamt
Kleiststraße 25
Wiesbaden
Tel: 0611-815 27 22
Zu den Auflagen zur Inbetriebnahme eines Waldkindergartens gehören Richtlinien zur Hygiene, der Unfallvorsorge und der Einrichtung einer Schutzhütte. Die maximale Gruppengröße ist auf 15-20 Kinder reduziert, während die benötigte Anzahl und Qualifikation der Betreuungskräfte variiert. Bei der Auswahl eines geeigneten Waldstückes sind die Umweltbehörden sowie die Forstämter oder Waldbesitzer behilflich, die eine Nutzungserlaubnis erteilen müßen. Außerdem muß den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Kinder Genüge getan sein.
Bei der Gründung eines Waldkindergartens steht ihnen die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald - Landesverband Hessen gerne mit Rat und Tat zur Hilfe. Bitte wenden sie sich dafür an die Landesgeschäftsstelle.
Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten
Der BvNW (Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V.) bietet eine eigene Internetadresse mit einer großen Menge an Informationen:
Homepage Bundesverband Natur- und Waldkindergärten
Auf dieser Seite erhalten sie auch die Anschriften einzelner Waldkindergärten in Hessen.