In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wanderte Julius Sterling Morton in das baumarme Nebraska aus. Er war Journalist und bewirtschaftete seit 1854 eine kleine Farm, wo er vor allem als Erosionsschutz Büsche und Bäume pflanzte. Immer wieder wies er in der Zeitung “Nebraska City News” auf den dabei gewonnenen Nutzen hin. Anfang 1872 fasste er seine Erkenntnisse in seiner “Arbor Day-Resolution” zusammen, in der er einen jährlichen “Tag des Baumes” forderte. Seinem Antrag stimmte die Regierung von Nebraska schließlich zu.
Am 10. April 1872 pflanzten erstmals Bürger und Farmer über eine Million Bäume. Den damaligen Zeitungsberichten zufolge brachte ein Baumfreund in der Umgebung der Ortschaft Lancaster allein 10.000 Pappeln und Weiden in die Erde. 1874 bestimmte der Gouverneur von Nebraska den zweiten Mittwoch im April als Baumtag. So wurde es bis 1885 gehalten, bis schließlich durch ein Gesetz Mortons Geburtstag , der 25 April, zum “Tag des Baumes” bestimmt wurde.
Dieser Erfolg veranlaßte die Staaten Tennessee (1875), Kansas (1875) und Minnesota (1876) kaum zwei Jahrzehnte später alle Staaten der USA, den “Tag des Baumes” zu übernehmen.
Der “Tag des Baumes” wurde allmählich in der ganzen Welt bekannt. Am 28. November 1951 beschloß die FAO (Food and Agriculture Organisation) der Vereinten Nationen: “Die Konferenz sieht es als notwendig an, daß sich alle Menschen sowohl des ästhetischen und physiologischen, als auch des wirtschaftlichen Wertes des Baumes bewußt werden und empfiehlt daher, jedes Jahr in allen Mitgliedsländern einen Weltfesttag des Baumes zu feiern und zwar zu dem Zeitpunkt, der unter örtlichen Bedingungen als gegeben erscheint”.
In Europa hatten bereits zuvor in Spanien - gemäß des Mottos ”agua y bosques” (Wasser und Wald) - und in Großbritannien durch die Organisation “Friends of the Trees” (Freunde der Bäume) Aufforstungskampagnen stattgefunden.
Schon zwei Wochen vor dem Beschluß der FAO, am 10. November 1951, hatte sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) auf einer Tagung in Bonn zu einem alljährlichen “Tag des Baumes” im ganzen Bundesgebiet entschlossen. Das Ziel war es, in jeder Gemeinde und Schule der Bevölkerung, und insbesondere der Jugend, an diesem Tag durch symbolhafte Pflanzungen und Veranstaltungen die hohe Bedeutung des Baumes näher zu bringen.
Am 25. April 1952 wurde der “Tag des Baumes“ zum ersten Mal durchgeführt. Dabei pflanzte der erste Bundespräsident, Professor Dr. Theodor Heuß, im Bonner Hofgarten einen Ahornbaum. Heuß übernahm am 06.02.1952 das Protektorat über die SDW und brachte nicht nur als Staatsmann, sondern auch als Privatperson seine Verbundenheit mit dem Wald zum Ausdruck. Seitdem findet jedes Jahr am 25. April der “Tag des Baumes” statt, den die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit öffentlichen Baumpflanzungen und Informationsveranstaltungen begeht.
Achten sie gegebenfalls auf Hinweise zu Veranstaltungen des Landesverbandes am Tag des Baumes in unserer Rubrik Termine und Veranstaltungen.
Sollten sie Interesse haben, eine Veranstaltung zum Tag des Baumes zusammen mit der SDW - Hessen zu organisieren, wenden sie sich an die Landesgeschäftsstelle unter Kontakt.