Auenwälder bieten Lebensraum für sehr viele Tier- und Pflanzenarten und gehören damit zu Recht zu den naturschutzrechtlich geschützten Biotopen. Zudem haben sie einen hohen Erholungswert, speichern Wasser und verbessern darüber hinaus die Grundwasserqualität. Das Passieren der Sand – und Kiesschichten ist eine optimale Form der Wasserreinigung. Auewälder tragen, je nach ihrer Größe, auch zum Schutz vor Hochwasser bei, denn bei Hochwasser wird das Wasser in den Auewäldern "abgebremst", hier fließt es langsamer als im Flussbett. Wenn das Hochwasser abklingt, läuft das Wasser verzögert in das Flussbett zurück. Letztendlich wird dadurch die Hochwasserspitze abgeflacht, die Hochwasserwelle gestreckt und damit die Hochwassergefahr gemindert.
Flusstäler mit ihren Auenwäldern waren in früheren Zeiten für die Menschen unwegsame Gegenden. Dies änderte sich drastisch Anfang des 19. Jahrhunderts, als in Deutschland die ersten großen Flussbegradigungen erfolgten. Der größte Einschnitt in die natürlichen Auenwaldflächen stellte Tulla´sche Rheinkorrektur um 1825 dar. So wurden im Laufe der Zeit viele andere Flüsse, bzw. Bäche aus Hochwasserschutzgründen, zur Schiffbarmachung oder zur Stromgewinnung begradigt und kanalisiert. Die damit einhergehende verstärkte Tiefenerosion führt bis heute zu einem schleichenden Verlust potentieller Auewaldstandorte, weil sich die Wasserverhältnisse durch ein Absinken des Grundwasserspiegels mit der Gefahr des Austrocknens von Auewäldern verschlechtern. Gleichzeitig wurden viele trockene Auegebiete als Grünland erschlossen.
Seit Ende des Jahres 1994 betreibt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Hessen eine Initiative zur Neubegründung von Auenwäldern, weil gerade dieses Ökosystem in unserer Kulturlandschaft so flächendeckend zerstört worden ist wie kaum ein anderes - trotz ihrer großen Bedeutung für einen intakten Naturhaushalt.
Die SDW hat deshalb 1995 die Fachtagung “ Neuanlage von Auewald – Teil einer Regeneration von Auelandschaften“ in Kassel veranstaltet. Daran haben sich weitere Projekte wie die “Auenregeneration im Fuldatal“, “Auewald im Dreiländereck“ und das “Auewaldprojekt in Felsberg“ angeschlossen. In letzterem Projekt wurden im November 1995 dreihundert Bäume für einen Hartholzauewald an der Eder gepflanzt. Mit einer Vielzahl freiwilliger Helfer wurden dort Eichen, Eschen, Ulmen, Erlen, Hainbuchen oder Ahorne gepflanzt, damit diese Bäume als Hartholzauewald einen Beitrag zum Naturschutz leisten können.
Auch in jüngster Zeit werden zahlreiche Auwaldaufforstungen auf Initiative der SDW an Schwalm, Eder und Fulda sowie zahlreichen anderen Gewässern vorgenommen.