Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zeigt sich kämpferisch mit im Amt bestätigten Landesvorstand
Zu Ihrer diesjährigen Landesdelegiertenversammlung kamen die hessischen Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) am vergangenen Samstag im Haus der Begegnung in Königstein im Taunus zusammen. In seinem ausführlichen Jahresbericht ging der alte und neue Landesvorsitzende Bernhard Klug auf das vielfältige Engagement der rund 3500 ehrenamtlichen Naturschützer ein. Der Schwerpunkt seiner Ausführungen lag dabei auf den gerichtlichen Klagen, die die anerkannte Naturschutzvereinigung gegen Waldzerstörung und Missachtung von Natur- und Artenschutzgesetzgebung führt
Zu Ihrer diesjährigen Landesdelegiertenversammlung kamen die hessischen Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) am vergangenen Samstag im Haus der Begegnung in Königstein im Taunus zusammen. In seinem ausführlichen Jahresbericht ging der alte und neue Landesvorsitzende Bernhard Klug auf das vielfältige Engagement der rund 3500 ehrenamtlichen Naturschützer ein.
Der Schwerpunkt seiner Ausführungen lag dabei auf den gerichtlichen Klagen, die die anerkannte Naturschutzvereinigung gegen Waldzerstörung und Missachtung von Natur- und Artenschutzgesetzgebung führt. Mit zwei Klagen gegen Windkraftanlagen im Wald in Trendelburg (Landkreis Kassel) und Gründau (Main-Kinzig-Kreis) wendet sich der Verband vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel gegen die Missachtung von europäischem Naturschutzrecht und fehlende Beurteilungen von Trinkwasserschutzgebieten bei der Genehmigung durch Landesbehörden. Ebenfalls mit der Thematik Wasser beschäftigen sich zwei Klagen, die der Verband im Bereich des Verwaltungsgerichtes Darmstadt führt. So beklagt die SDW das Unterlassen des Regierungspräsidiums Darmstadt, den durch die Wassergewinnung im Hessischen Ried auf inzwischen über 12.000 Hektar entstandenen Waldschaden zu unterbinden und den Waldzustand wieder herzustellen. In diesem Zusammenhang steht auch das Verfahren gegen
den Bescheid für die Wassergewinnung in Pfungstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg), wo nach Auffassung der SDW deutlich mehr Wasser gewonnen wird als sich natürlich nachbilden kann. Ebenfalls an der Bergstraße will die Firma Röhrig aus Heppenheim (Kreis Bergstraße) ihren Granitsteinbruch auf der Juhöhe um 6,2 Hektar im Schutzwald vergrößern. Gegen die Aufhebung des Schutzwaldes durch die Regionalversammlung klagt die SDW Hessen und begleitet aktuell kritisch das weitere parallel verlaufende Genehmigungsverfahren.
Landesvorsitzender Klug ging in Bezug auf die Verfahren auch auf die Diskussion um die Verringerung von Gerichtsinstanzen für Verbände ein und betonte, dass es die Politik selber in der Hand hat, wie gut sie die Gerichtsbarkeit mit kompetenten Richtern ausstattet. So wird die Dauer der Klageverfahren vor allem dadurch bestimmt, wie gut die jeweiligen Verwaltungsgerichte personell ausgestattet sind. Klug hält das rechtsstaatliche Instrument mit zwei Instanzen auf Landesebene für unverzichtbar, um ein rechtskonformes Arbeiten der Landesverwaltungen durchzusetzen.
In seinem Bericht ging der Landesvorsitzende auch auf die aktuell sehr kritische Situation der hessischen Wälder ein und berichtete, dass die SDW Hessen im letzten Jahr mit Hilfe von Spendern über 100.000 Bäume pflanzte. In dieser Saison werden bei alleine 22 Pflanzaktionen über 52.000 Bäume zusammen mit Waldbesitzern und ehrenamtlichen Pflanzern gesetzt. Die SDW setzt sich schon seit vielen Jahren für die Begründung baumartenreicher und klimastabiler Wälder ein.
Auch auf dem Gebiet der Waldpädagogik ist die SDW in Hessen der führende - weitgehend ehrenamtlich arbeitende – Anbieter von Exkursionen, Klassenfahrten und anderen Veranstaltungen. So betreibt der Verein in Kooperation mit HessenForst insgesamt vier Jugendwaldheime und organisiert das regelmäßige Netzwerktreffen „Hessisches Waldpädagogikforum“ bei dem zuletzt der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther als Referent auftrat. Mit der Fortbildung „Die Klimakönner“ gelingt es der SDW, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher zur Thematik Wald und Klimawandel fortzubilden.
Die aus allen Landesteilen stammenden Delegierten bestätigten den Vorstand bei der turnusgemäßen Wahl im Amt. Zusätzlich in den Vorstand berufen wurde der renommierte Forstwissenschaftler und in wenigen Tagen aus dem Amt scheidende Leiter des Forstlichen Lehrbetriebes in Weilburg Werner Wernecke. Mit Wernecke bekommt die SDW einen weiteren Experten in Waldpädagogik und naturgemäßem Waldbau an die Verbandsspitze.
Weitere Informationen erhalten Sie von
Christoph von Eisenhart Rothe (Landesgeschäftsführer)
Telefon: 01 75-20 74 540