Fristgerecht haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Interessengemeinschaft zur Rettung des Reinhardswaldes“ (IGR) ihre Stellungnahmen im anstehenden Genehmigungsverfahren „Windpark Reinhardswald“ KS04 beim Regierungspräsidium Kassel abgegeben. In der IGR haben sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Landesverband Hessen mit dem Landesvorsitzenden Bernhard Klug, die Bürgermeister Fred Dettmar, Reinhardshagen, Cornelius Turrey, Wesertal sowie Marcus Dittrich, Bad Karlshafen und Harald Wegener, Hann.Münden zusammengefunden. Ergänzt wird die Arbeitsgruppe durch Vorstandsmitglieder der Bürgerinitiative Oberweser-Bramwald e.V.
In zahlreichen Abstimmungsterminen hatte die IGR, zeitweise unterstützt von dem renommierten Fachanwalt Prof. Dr. Martin Gellermann, juristisch fundierte Stellungnahmen und Einwendungen gegen die Genehmigung von 18 je 241 Meter hohen Windkraftanlagen im Reinhardswald entwickelt, die die Windkraft Reinhardswald GmbH und Co. KG bauen und betreiben will. Auch die Vorbereitung einer eventuell erforderlichen Klage gegen den geplanten Bau der Windkraftanlagen im Reinhardswald wird im Focus der Arbeit stehen.
SDW und die BI Oberweser-Bramwald berufen sich in ihren jeweiligen Stellungnahmen schwerpunktmäßig auf artenschutz- und naturschutzrechtliche Belange. So z.B. auf die Schädigung von Landschaft und Natur und die absehbaren artenschutzrechtlichen Konfliktlagen durch die geplante Realisierung des Windparks. Außerdem wird die industrielle Überprägung des der im Regionalplan Nordhessen als Vorranggebiet für die Forstwirtschaft und als Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft dargestellten Reinhardswald kritisiert. Die SDW beanstandet weiterhin die sich durch den Betrieb von Windenergieanlagen entstehende erhöhte Waldbrandgefahr.
Die von den Kommunen eingereichten Einwendungen beziehen sich insbesondere auf die Auswirkungen des geplanten Windparks auf das Schutzgut Mensch in Form von Schallbelastungen, die zu befürchteten Auswirkungen auf das Grundwasser und die Trinkwasserversorgung, die negativen Folgen für Erholung und Tourismus sowie die Beeinträchtigungen von Denkmäler wie z.B. die Sababurg. Zudem wird die geplante Regelung einer Bekämpfung von Havarien wie Waldbrand und Ölunfall bei Windenergieanlagen im Reinhardswald beanstandet.
Als erfreulich bezeichnet es die IGR, dass die Stadt Hofgeismar künftig nach der Wahl von Torben Busse zum Bürgermeister in der Arbeitsgruppe mitwirken wird, nachdem sich auch die Stadtverordnetenversammlung ablehnend zu den Plänen ausgesprochen hat, Windkraft im Reinhardswald zu genehmigen.