Bundeslandwirtschaftsminister Czem Özdemir stellte am heutigen „Tag des Waldes“ den Waldzustandsbericht für das abgelaufene Jahr 2022 vor.
„Für uns als Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sind die Ergebnisse extrem erschreckend, auch wenn wir mit diesen Zahlen rechnen mussten. Wir hatten in den letzten fünf Jahren vier Sommer mit außergewöhnlicher Trockenheit und sehr hohen Temperaturen. Diese extremen Dürren waren eine sehr starke Belastung für die Bäume – viele Bäume sind deshalb abgestorben,“ so der Landesvorsitzende der SDW Hessen Bernhard Klug. Dass insbesondere die Buche deutschlandweit bei fast der Hälfte der Bäume deutliche Kronenschäden aufweist, ist für die anerkannte Naturschutzvereinigung vor allem deshalb von so hoher Bedeutung, weil die Buche die prägende Baumart für die heimischen Waldbestände und von großer Relevanz für den Waldnaturschutz ist. Aber auch den heimischen Eichen geht es sehr schlecht. Hier liegt der Anteil der Bäume mit deutlichen Kronenschäden bei 40 Prozent. „Dabei leben besonders viele Insektenarten an der Eiche. Geht es der Eiche schlecht, so wirkt sich das auch umgehend auf die heimische Insektenfauna aus“, so Bernhard Klug.
„Doch wir müssen dieser Situation entschieden entgegen treten“, ist der Landesvorsitzende der Ansicht. „Wir haben daher als SDW vor drei Jahren die Initiative WIR WOLLEN WALD gegründet und sind sehr zufrieden mit dem Erfolg der Aktion. Aktuell haben wir alleine um den heutigen „Tag des Waldes“ mit Unterstützung von Geldinstituten, diversen großen und kleinen Unternehmen aber vor allem auch vielen Bürgern, die uns finanziell wie auch aktiv beim Pflanzen unterstützen, über 15.000 Bäume gepflanzt. Dies geschah bzw. geschieht in Wäldern bei Kronberg, Oberursel, Steinbach, Idstein und Weilburg sowie Felsberg aber auch an vielen anderen Orten. Gepflanzt werden dabei insbesondere klimaresiliente (klimastabile) Baumarten wie Traubeneichen und Edelkastanien. „Wir probieren aber auch auf kleinen Flächen neue Baumarten aus, die bisher bei uns nicht vorkamen wie die Orientbuche und Eichenarten aus dem Mittelmeerraum. Ziel ist eine möglichst große Risikostreuung, weil der Fortgang des Klimawandels sehr ungewiss ist,“ so Bernhard Klug. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass es in den Sommern weiter sehr trocken und heiß wird, Deshalb bringen wir auch Baumarten ein, die damit zurechtkommen“.
Bisher hat die SDW Hessen seit dem Start der Kampagne WIR WOLLEN WALD fast 300.000 Bäume auf Flächen des Landes Hessen, von Städten und Gemeinden sowie bei privaten Waldbesitzern gepflanzt. Bürger und Unternehmen die den Verband bei ihrem Bestreben dem Wald zu helfen und ihn wieder aufzubauen, unterstützen wollen, sind aufgerufen sich unter kontakt(at)sdwhessen.de zu melden.
Weitere Fragen beantwortet:
Christoph von Eisenhart Rothe
Landesgeschäftsführer der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Hessen e.V.
01 75-20 74 54 0