Unter einem Schulwald ist ein kleines Waldstück in der Nähe einer Schule zu verstehen, das unter Anleitung von Lehrkräften und Forstleuten von den Schüler:innen betreut wird. Schulwälder gehören zu den ersten waldpädagogischen Maßnahmen, die die SDW umgesetzt hat und schon über Jahrzehnte hinweg für die Waldpädagogik zur Verfügung stellt.
Der Schulwald ergänzt den Unterricht durch spannende und erlebnisreiche praktische Einsätze im Wald. Fächerübergreifendes Arbeiten und nachhaltiges Handeln kann hier in die Tat umgesetzt werden.
Pflanzen, pflegen, erkunden, erforschen, entdecken, untersuchen: All dies ermöglichen die Schulwälder.
Bereits 1949 wurde diese Idee von Schleswig-Holstein ausgehend verwirklicht. Auf Kahlschlägen in Staats-, Gemeinde- und Privatwald wurden die meisten Schulwälder entwickelt. 15 Jahre später gab es 1.000 Schulwälder allein in Schleswig-Holstein.
In den 60er Jahren ging die Zahl der Schulwälder aufgrund der Auflösung der Dorfschulen zurück. Anfang der 70er Jahre gab es eine Neuorientierung in der Schulwaldkonzeption. Die Forderung nach mehr Ökologie wurde deutlicher formuliert und ein "Außengelände für den Biologieunterricht" gefordert. Hier stand nicht mehr nur der Wald, sondern auch Teiche, Moore, Seen, Heide und Dünen im Mittelpunkt.
Diese Lernorte leisten unter fachlicher Anleitung einen wichtigen Beitrag für die schulische Umweltbildung im Sinne der nachhaltigen Entwicklung gemäß der Agenda 21 und machen den Schüler:innen die Zusammenhänge in der Natur verständlich.
In Schleswig-Holstein verfügen heute rund 150 Schulen über einen Schulwald. Seit 2016 werden in Kooperation von der SDW und den schleswig-holsteinischen Landesforsten jährlich zwei alte Schulwälder revitalisiert.
Mit dem Landeswaldschulpreis wird jedes Jahr eine Schule ausgezeichnet, die sich durch vorbildliche Schulwaldarbeit auszeichnet. Überreicht werden eine Urkunde und ein Gutschein in Höhe von 500 Euro. Preisträger (2021) ist die Grundschule Seekrug am Selenter See im Kreis Plön.
Neben den Pionieren in Sachen Schulwald in Schleswig-Holstein gibt es auch in Bayern und in Thüringen zunehmende Aktivitäten.